Was erwarten wir von der Kunst? Wozu braucht es sie überhaupt? 2011 wurde an der Berufsfachschule in Baden/Schweiz ein Lehrstuhl für Kunst eingerichtet. Das Ziel war, Jugendlichen, die eine Lehre als Polymechaniker, als Informatikerin, Elektroniker, Köchin oder Coiffeur absolvierten, eine Möglichkeit zu geben, sich mit Kunst, mit Künstlerinnen und Künstlern auseinanderzusetzen und so neue ästhetische Erfahrungen zu machen.
Kunst verkauft sich seit rund 200 Jahren als autonom und kann so kritisch auf die Gesellschaft einwirken. Das ist eine verlockende Idee und gleichzeitig ein beliebtes Missverständnis, gibt es doch viele Parallelen zwischen der künstlerisch-kreativen und der technisch-angewandten Arbeit. Die Publikation holt Kunst und Design vom hohen Sockel und zeigt ihre Verwandtschaft mit Technik, Bildung, Alltag sowie Popkultur auf. So wird sichtbar, was Chart-Rapperinnen mit der Künstlerelite verbindet, dass der Klempner ebenso ein Komponist sein kann und dass es auch einem Firmeninhaber gut ansteht, sich in Fahrradakrobatik zu üben. Von nichts kommt nichts. Nur durch Austausch entsteht Vielfalt.
Ausgezeichnet vom Bundesamt für Kultur (BAK): Die schönsten Schweizer Bücher 2018
Hg. Nadja Baldini, Ivan Sterzinger und Martin Andereggen im Auftrag der Stadt Baden und der Berufsfachschule BBB, Kodoji Press 2018. Texte von Nadja Baldini, Philipp Sack und Michael Birchall, Beiheft «Ansichten–Einsichten» mit Texten von Nadja Baldini, Stefan Schibli, Denise Widler, 324 Seiten (inkl. Beiheft).
Deutsche Edition ISBN 978–3–03747–087–9, CHF 17.–
Englische Edition (ohne Beiheft) ISBN 978–3–03747–088–6, CHF 17.–
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